Die Nacht mit Sandy und der Morgen danach …

30. Oktober 2012

Das Orchester ist immer noch in New York und auf Grund der katastrophalen Lage in New Jersey wird es auch für eine weitere Nacht noch im Hotel bleiben. Gestern abend sah es vor dem Sturm so aus, als ob wir den Zugausfall nach Charlottesville durch das Reisen mit einem Charterbus ausgleichen können. Dann um 20:30 Uhr die Nachricht, dass aus Gründen von Höherer Gewalt das Konzert in Charlottesville abgesagt wurde. Zeitgleich fiel in dem Hotel und der Nachbarschaft der Strom aus. Das Orchester verbrachte so einen gemütlichen Abend in der Lobby beim heimeligen Schein von LED-Taschenlampen, da Kerzen zu gefährlich waren. Alle waren aber guter Dinge, dass wir heute zumindest New York verlassen können.

Heute morgen um 8:00 Uhr sollte der Strom wiederkommen, was sich allerdings nicht einstellte, – genauso wie es mehr und mehr zur Gewissheit wurde, dass es der Bus nicht zu uns schaffen wird. So haben wir in dem Hotel wieder eingecheckt, – allerdings ist das ganze Hotel ohne Strom und Warmes Wasser, und gleichzeitig sind die meisten Zimmer ohne Tageslicht, da sie direkt auf eine Brandmauer zeigen. Nach dem Warten auf den Bus, was in der Lobby noch mit Kartenspiel verbracht wurde und mit der Aufsicht auf eine weitere Nacht im Hotel ist die bisher sehr tapfer ertragene Situation nun doch ein wenig anstrengend. Die Laune ist bisher den Umständen entsprechend sehr gut, und wir alle tun unser Bestes, gute Moral zu beweisen.

Jeder versucht, irgendwo eine Steckdose zu finden, wo das Telefon und der Rechner aufgeladen werden kann, – aber da die ganze Nachbarschaft vom Stromausfall betroffen ist, ist es noch nicht richtig gelungen. So warten wir nun auf den nächsten Tag in der Hoffnung, morgen um 7:00 Uhr mit dem Bus nach Hampton zu fahren, um nach gut sieben Stunden Fahrtzeit zumindest das andere geplante Hotel in Virginia zu spielen.

Natürlich sind wir froh, dass der Sturm zumindest bei uns nicht so mächtig zugeschlagen hat. Wir wissen, dass viele nicht so glücklich sind und noch schwierigeren Umständen ausgesetzt sind (im Hotel sind auch einige untergebracht, die evakuiert wurden). Wir freuen uns auf eine warme Dusche und Elektrizität und hoffen, dass es morgen sein wird, dass wir all das in Hampton erleben dürfen.

(Jochen Schäfsmeier)

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