Hefei

4. November 2014

Teilweise noch sehr mitgenommen von den Eindrücken des Vortages, kam ein kleiner Trupp auf die Idee, heute als Kontrast zu den bisherigen Betonwüsten einen Ausflug auf eigene Faust in ein als idyllisch angepriesenes Dorf 30 km vor den Toren der Stadt Hefei zu unternehmen. Als unsere Tourbegleiter davon Wind bekamen wurde uns von dieser „gefährlichen Idee“ allerdings schnell abgeraten, schließlich sollten wir ja alle wieder um 17 Uhr wohlbehalten zur Anspielprobe auf der Bühne stehen. Ein paar Anrufe später – und nach gutem Zureden – stimmte der Veranstalter schließlich doch zu und organisierte uns sogar den Transfer in das urtümliche Kleinod. Was uns vor Ort erwartete war das ursprüngliche China, wie man es aus Büchern und Romanen kennt. Im historischen Stadtkern Sanhes reihen sich kleine Läden und Werkstätten wie Perlen aneinander, immer wieder unterbrochen von Garküchen. Hier wurde uns auf der Hinfahrt eingebläut, wirklich nur eine Nase voll als Kostprobe zu nehmen und ja nichts vor Ort zu verspeisen. Je weiter wir in das verwinkelte Gassengewirr vorstießen, desto mehr verstanden wir auch warum. Hier wurden mitten auf der Straße gerupfte Gänse und Schweinegesichter getrocknet, bestialisch riechender „Stinktofu“ verkauft und frischer Fisch auf dem dreckigen Boden geköpft und entschuppt. Diese archaischen Zubereitungsmethoden ließen den ein oder anderen dann doch ins Grübeln kommen, in der stillen Hoffnung, dass unsere Hotelküchen doch ein wenig hygienischer verfahren. Nach diesem in vielerlei Hinsicht beeindruckenden Ausflug ging es dann wieder zurück ins Hotel um sich für das abendliche Konzert zu rüsten.

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