Wuhan II
4. November 2014
Wie wir heute erfahren durften, ist Wuhan ein Zusammenschluss aus drei verschiedenen Städten die immermehr ineinander verwachsen und im weitesten Sinne mit unserem Ruhrgebiet vergleichbar sind. Schon früh morgens machten sich die ersten ambitionierten Frühaufsteher auf den Weg, um ihrem Entdeckerdrang nachzugeben. Ziel war es, binnen kürzester Zeit mit der doppelstöckigen Jiangtse-Brücke, der Kranichpagode und dem Wuhan Changchun Tempel die touristischen Highlights der Metropolregion abzuklappern. Besonders interessant war letztere Attraktion. Hier sind in einer riesigen Halle 500 Buddha-Statuen aufgestellt. Jeder Besucher kann sich eine beliebige Figur aussuchen und dann das Lebensalter abzählen. Der Buddha, bei dem man ankommt bestimmt dann das restliche Lebensschicksal. Teilweise waren sehr groteske Gestalten unter den vermeintlich künftigen Wegbegleitern, sodass man auch gerne ein zweites Mal durchgezählt hat. Nach dieser Highspeed-Tour hieß es dann wieder Abfahrt vom Hotel gen Bahnhof. Abermals wurden uns die chinesischen Dimensionen vor Augen geführt: Ist man in deutschen Städten gewohnt, recht zügig im Zentrum einen Bahnhof zu erreichen, muss man dafür in China schon weitere Strecken in Kauf nehmen. Über eine Stunde dauerte die Anfahrt zum Fernbahnhof auf dem Autobahnring 3, vorbei an gespenstigen Wohnburgen und gigantischen Baustellen. Kein Wunder, dass sich bei diesem tristen Anblick Heimweh bei so manchem Reisenden breit machte. Von Wuhan ging es dann wieder mit über 300 Km/h über eine quer durchs Mittelgebirge geschlagene Schnellzugtrasse nach Hefei, der Provinzhauptstadt von Anhui.